Zwischen 1889 - 1903 war Alexander I. Obranovic König von Serbien. Das Wappen des Königreiches Serbien zeigte seit seiner Gründung 1882 mit Habsburger Unterstützung den Doppeladler. Bemerkenswert nun ist, dass als Wappen auf der Hülse der Parabellum das des Großfürstentums Serbien erscheint, das von 1813 - 1882 bestand und den Doppeladler nicht führte. Zurückzuführen ist dies vermutlich auf den wieder erwachten serbischen Nationalismus und den damit einhergehenden Spannungen mit den Habsburgern.
Georg Luger hatte um 1900 gute geschäftliche Beziehungen zu den Balkanstaaten. Dies beweist allein schon die Lieferung von ca. 1000 Stück Pistolen Parabellum Mod. 1900 vermutlich im Jahre 1902 an das Fürstentum Bulgarien, von denen dorthin vor der Lieferung sicher mindestens ein Musterexemplar und etliche Testwaffen versandt wurden. Diese Pistolen trugen auf der Hülse das Wappen Bulgariens.
Die angebotene Parabellum zeigt die starke Wahrscheinlichkeit auf, dass Luger seinerzeit nicht nur in Bulgarien aktiv war, sondern zeitgleich auch versuchte, nach Serbien zu liefern. Ein Musterexemplar dafür entnahm er der laufenden Fertigung, denn sonst stünden auf dem Hintergelenk anstatt der Seriennummer seine Initialen "GL". Vermutet werden kann nun, dass es sich dabei entweder um ein individuelles Geschenk von Seiten Lugers an den serbischen Hof handelte, oder um ein Musterexemplar an das Militär oder um einen Auftrag des serbischen Hofes an DWM für eine Geschenkwaffe. Allerdings ist anzunehmen, dass noch weitere Pistolen mit obigem Wappen hergestellt wurden, denn das Schneiden dieses Rollstempels für nur eine Pistole dürfte doch zu aufwändig gewesen sein. Jedenfalls handelt es sich bis jetzt um ein absolutes Unikat, weder in der Literatur erwähnt, bei Sammlern bekannt, noch im Handel angeboten.
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